„Amokspiel“ von Sebastian Fitzek – Eine Verzweiflungstat aus Liebe ?

Hallöchen ihr lieben! Meine Fitzek-Leidenschaft zeigt sich mal wieder, da ich mir auf reBuy einige seiner Werke gekauft habe. Drei wundervolle Exemplare trudelten vor wenigen Wochen bei mir zu Hause ein. Als erstes habe ich mir „Amokspiel“ von ihm vorgenommen. Bisher hat mir (beinahe) jedes Buch von ihm gefallen (nur „Noah“ war eine Ausnahme) und ich war unendlich gespannt endlich wieder ein Buch von ihm zu lesen.

Klappentext :

Dieser Tag soll ihr letzter sein. Die renommierte Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord sorgfältig vorbereitet. Zu schwer lastet der Tod ihrer ältesten Tochter auf ihrem Gewissen. Doch dann wird sie zu einem grauenhaften Geiseldrama in einem Radiosender gerufen. Ein Psychopath spielt ein makaberes Spiel: Bei laufender Sendung ruft er wahllos Menschen an. Melden die sich am Telefon mit einer bestimmten Parole wird eine Geisel freigelassen. Wenn nicht, wird eine erschossen. Der Mann droht, so lange weiterzuspielen, bis seine Verlobte zu ihm ins Studio kommt. Doch die ist seit mehreren Monaten tot. Ira beginnt mit der aussichtslosen Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören …

Meine inhaltliche Zusammenfassung :

Ira möchte ihr Leben beenden. Sie hat ihre älteste Tochter durch Suizid verloren und ihre jüngste Tochter redet nicht mehr mit ihr. Die Kriminalpsychologin gibt sich die Schuld an dem Suizid ihrer Tochter und das lastet auf ihr. Das wird mit ein Grund gewesen sein, weshalb sie ihr Leben dem Alkohol widmet. Aber die Pillen, die sie umbringen werden, möchte sie nicht mit billigem Wodka herunterspülen. Das letzte, was sie je trinken wird, soll eine Cola light Lemon sein. Deshalb geht sie zu ihrem Stammladen und wird dort in eine Schießerei verwickelt. Ihr ehemaliger Freund Götz, welcher SEK-Ermittler ist, rettet sie aus der Situation und bringt sie zu ihrem neuen Einsatzort. Einem Radiostudio mitten in Berlin.

„Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen.“

-Arthur Schopenhauer, Seite 7

Während Ira nämlich versucht hat, ihre Cola light Lemon zu kaufen, schleicht sie Jan bei einer Senderführung in den bekannten Radiosender 101,5 ein. Nachdem sie die Volotärin Kitty in das Herzstück eines Radiosenders – das Studio – geführt hat und der Gruppe den Morgenshow-Moderator vorgestellt hat, nimmt Jan die Gruppe als Geisel. Dabei bemerkt er nicht, dass die Volontärin sich in die Küche flüchtet und sich dort unter der Spüle versteckt hält. Radiosender haben immer irgendwelche Aktionen und bei 101,5 findet stündlich der „Cash Call“ statt. Dabei rufen die Moderatoren zufällig Menschen in Berlin an und wenn diese sich mit der richtigen Parole am Telefon meldet, dann gewinnt er 500.000 Euro. Jan ändert die Regeln, will aber weiterhin stündlich den Cash Call spielen.

„Hier ist die Regeländerung Nummer 1 : Ich rufe weiterhin wahllos irgendjemanden aus dem Berliner Telefonbuch an. Aber es gibt keine fünfzigtausend Euro zu gewinnen. Stattdessen geht es um etwas viel Wertvolleres. Doch dazu gleich. Denn zunächst müssen Sie die zweite Regeländerung kapieren. Die ist die wichtigste.“
Ein Trommelwirbel setzte ein, und der Geiselnehmer sprach jetztz im Tonfall eines Rummelplatzansagers :
„Regeländerung Nummer 2, meine Damen und Herren : Die Kohle-Parole hat sich geändert. Sie lautet ab sofort : ‚Ich höre 101Punkt5, und jetzt lass eine Geisel frei!'“

-Jan, Seite 58

Ira wird von Götz in das MCB-Gebäude gebracht. Sie befinden sich wenige Etagen unter dem Sendestudio und das SEK-Team plant den Überfall. Jedoch ist Ira komplett gegen die Stürmung des Studios, weil sie Jan nicht als gefährlich einstuft. Götz und der Chef Steuer haben Ira geholt, damit Ira als Kriminalpsychologin und Vermittlerin mit dem Geiselnehmer telefonieren soll. Dabei findet Ira Jans Motiv heraus. Er möchte mit seiner Verlobten Leoni sprechen, die offiziell vor Monaten bei einem Autounfall verstorben ist. Allerdings hat sie ihm damals kurz nach dem Unfall bei einem Telefonat mitgeteilt, dass er „ihnen“ nichts glauben soll.

„Glaub nicht, was sie dir sagen. Okay? Egal, was es ist. Du musst dir…“

-Leoni, Seite 14

Ira erzählt von ihrer tragischen familiären Situation und ganz Deutschland kann ihr dabei zuhören. Währenddessen hofft sie, Jan zu überzeugen die Geiseln frei zu lassen. Doch dann kommt es zum ersten Cash Call…

„Wir starten einen Pay Off in sechzig Sekunden mit einer zufällig ausgewählten Nummer aus dem Berliner Telefonbuch, erster Band, Buchstabe „H“. Mal hören, wer der Glückliche sein wird.“

-Jan, Seite 72

Meine Meinung zu dem Buch :

Mehr wird natürlich noch nicht verraten, obwohl es zu „Amokspiel“ noch viel mehr zu erzählen gibt. Das Buch beginnt mit einem Einblick in Jans Leben, an dem Abend, als Leoni ihren Unfall hat und springt dann in den Selbstmordversuch von Ira Samin.

Die Kapitel sind so schön kurz und wechseln ständig die Perspektive. Die Sprache ist weder zu hoch gestochen, noch zu leger. Es ist, als würde ein guter Freund dir von einem Ereignis berichten.

Ich bin ja ohnehin schon ein Fan von Fitzeks Schreibstil und verschlinge seine Bücher in wenigen Tagen. Außerdem habe ich vor wenigen Monaten selbst in einem Radiosender ein Praktikum gemacht und der Chefredakteur kannte Fitzek noch von früher, als die beiden zusammen gearbeitet haben. (Ja, für alle, die es noch nicht wussten, Fitzek hat früher selbst beim Radio gearbeitet) Aus dem Grund war ich noch gespannter auf „Amokspiel“. Gott sei Dank, wurde ich nicht enttäuscht. Ira Samins Alkoholproblem wurde bildhaft dargestellt und auch Jans Motiv war verständlich. Er liebt Leoni und glaubt nicht an ihren Tod.

Typisch für Fitzek ist ja, dass man alle paar Seiten einen anderen Verdächtigen im Visier hat und denkt, dass man den Täter jetzt gefunden hat. Am Ende ist es immer jemand, bei dem man es nie für möglich gehalten hätte.

Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle Fitzek-Fans.

Eure Lin

Informationen zum Buch

Titel : Amokspiel

Autor : Sebastian Fitzek

Verlag : Knaur

ISBN : 978-3-426-63718-0

Erscheinungsjahr : 2006

Seiten : 425

Preis für das Taschenbuch : 9,99€

2 Gedanken zu “„Amokspiel“ von Sebastian Fitzek – Eine Verzweiflungstat aus Liebe ?

  1. Hallo,
    Das Buch klingt richtig interessant. Vielleicht lese ich das mal. 😊
    Allerdings verstehe ich nicht, inwiefern man immer wieder jemand neues verdächtigen kann, wenn doch klar ist, dass es dieser Jan ist?
    Trotzdem danke für die Rezension und einen schönen Sonntag noch!
    Josia

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